Letzte Woche war das Oldenburger Team des MultiKulti-Projekts zur Probenahme auf der Nordsee unterwegs. Mit dem Forschungsboot Zephyr des Instituts für Biologie und Chemie des Meeres (ICBM) wurden fünf Stationen rund um die Insel Spiekeroog beprobt. Dank einem mit CTD-Sensoren ausgestatten Kranzwasserschöpfer konnten Proben aus verschiedenen Tiefen (0-10 m) genommen und gleichzeitig Profile für Temperatur, Salinität, Dichte, Fluoreszenz und Sauerstoffgehalt aufgezeichnet werden. So lag beispielsweise die Temperatur des Nordsee-Wassers im November zwischen 6.5°C und 9°C und der Sauerstoffgehalt war bis 10 m Tiefe konstant bei ca. 9,5 mg/l.
Die Proben wurden anschließend im Labor für unterschiedliche Analysen fixiert und vorbereitet. So werden der Nährstoffgehalt, die Konzentration von gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC), sowie die Gesamtzellzahlen bestimmt. Der Fokus des Projekts liegt aber auf der Untersuchung der Abundanz der Marine Group II (MGII), einer bislang unkultivierten Gruppe innerhalb der Euryarchaeota. Dafür wurden die Seewasserproben filtriert um für molekulare Analysen DNA von den Membranfiltern zu extrahieren und um Vertreter von MGII mittels CARD-FISH zu quantifizieren. Aktuell werden alle gewonnen Proben im Rahmen eines Forschungsprojektes und einer Masterarbeit ausgewertet. Da vergleichbare Probenahmen bereits im Juli und September durchgeführt wurden, können die Ergebnisse später über den Jahresverlauf verglichen werden.
Wir danken Helmo Nikolai und Claudia Thölen herzlich für die Unterstützung während der Probenahme!