Am 20.02.24 wurde im Journal of Proteome Research eine Veröffentlichung der DLR-Projektmitglieder Prof. Dr. Ralf Möller und Katharina Runzheimer sowie ihren Kooperationspartnern aus Deutschland, Frankreich und Chile veröffentlicht. Die Studie beschäftigt sich mit der Kultivierung und anschließenden Identifikation von extremophilen Mikroorganismen aus fünf verschiedenen Hochgebirgsseen (>3700 Meter über dem Meeresspiegel) in Chile. Charakteristische Merkmale der Seen waren unter anderem sehr hohe Salzkonzentrationen von bis zu 27 %.
Mithilfe von kreativen, aber auch herkömmlichen Kultivierungsansätzen konnten 66 verschiedene, teilweise halophile Isolate gewonnen werden. Die Isolate wurden durch DNA-basierte Methoden wie 16S-rRNA-Sequenzierung sowie proteingebundene Methoden wie dem Tandem-Mass-Proteotyping identifiziert. Bei der Hälfte der Isolate zeigten beide Methoden eine ähnliche Spezies als den nächsten verwandten Organismus an. Allerdings wurden auch von den beiden Methoden teilweise unterschiedliche Isolate als neue Spezies oder Gattungen kategorisiert. Dabei konnte gezeigt werden, dass mit der proteingebundene Identifikationsmethode Isolate als neue Gattungen identifiziert wurden, welche von der 16S basierenden Standardmethode nicht als neu Gattungen klassifiziert wurden. Das Paper verdeutlicht, dass Proteotyping das Potenzial hat, unbeschriebene Mikroorganismen aus extremen Umgebungen zu identifizieren.
Link zum Paper: Exploring Andean High-Altitude Lake Extremophiles through Advanced Proteotyping | Journal of Proteome Research (acs.org)